Pfarrkirche St. Pankratius
1313 wird eine Kirche in "Bredenasle" erwähnt. Bredenasle könnte sich ggfs. ableiten von "Breite Issel". Gemeint sein könnte aber auch ein Überschwemmungsgebiet, wo sich bei Hochwasser die Issel ausbreiten konnte.
Vermutlich ließen die Herren von Sulen vor Ende des 13. Jahrhunderts eine zweite Kirche als "Eigenkirche" bauen. Mitte des 15. Jahrhunderts. sind alle pfarrherrlichen Rechte auf die Anholter Kirche übergegangen und die Kirche von Bredenasle (als ehemalige Mutterkirche bezeichnet) wurde abgerissen.
1851 wurde der Grundstein zur neuen Katholischen Kirche gelegt. Diese große neoromanische Basilia wurde von Prof. Friedrich Stummel aus Kevelaer in reicher Ausmahlung geschmückt, im Volksmund gerne "Anholter Dom" genannt. Die gewaltigen Türme prägten das Stadtbild bis 1945. Die deutsche Wehrmacht sprengte die Türme kurz vor der Kapitulation am Gründonnerstag und Karfreitag 1945.
1851 wurde der Grundstein zur neuen katholischen Kirche nach Plänen von Johann Christian Schmidt aus Trier gelegt. Ursprünglich sollte sie in Saarburg/Mosel erbaut werden. Da dort die Geldmittel nicht reichten und der damalige Weihbischof in Trier, Johann Georg Müller, zum Bischof von Münster gewählt wurde, nahm er Pläne mit nach Münster und schlug sie für Anholt vor. Es heißt, dass der Bischof den Platz für den "Anholter Dom" auf dem alten Binnengraben selber aussuchte. Frau Johanna Teroerde vermachte ein Vermögen von 50 000 Talern zu Zwecke eines Kirchenneubaues. Ihre letzte Ruhestätte befindet sich in einer Gruft unterhalb der Fürstenloge.
1885 wurde Friedrich Stummel (seine Mutter stammte aus Anholt) mit der Ausmalung beauftragt. Dies bedeutete für Stummel seinen zweiten großen Auftrag nach der Marienbasilika in Kevelaer. Der Anholter Töpfermeister Wilm Rinck schuf ein Plattendekor, welches nahezu in seiner Fülle einzigartig ist..
Die 57 m hohen 1869 vollendeten Türme prägten das Stadtbild. Am Gründonnerstag und Karfreitag 1945 wurden die Türme durch die deutsche Wehrmacht gesprengt. Nur der Umstand, dass Anholt unter schwerem Artilleriebeschuss (Schlacht um Anholt) stand, konnte verhindern, dass die ganze Kirche zerstört wurde. 1953 wurde der Wiederaufbau (ohne Türme) abgeschlossen. Heute stellt sich die Kirche als Torso dar. 1983 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten eingeleitet und nach historischem Vorbild die von Stummel geschaffenen Wandmalereien wiederhergestellt.