19.04.2024

Isselburger Pfarrei St. Franziskus bleibt eigenständig

Gesamtansicht Pfarrversammlung

Pfarrer Klaus Winkel betont, dass mit der Gründung der Pastoralen Räume keine Fusion von Pfarreien verbunden sei. Im Bistum Münster soll es 45 Pastorale Räume geben. In Isselburg wünschen sich die Gemeindemitglieder mindestens einen Gottesdienst pro Sonntag in jeder Kirche.

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Was die Zuordnung der katholischen Pfarrei St. Franziskus zum Pastoralen Raum im Bistum Münster angeht, ist vieles noch ungeklärt. "Wir wissen eigentlich nichts Genaues", betonte Maria Brömmling vom Pfarreirat in der Pfarrversammlung am Mittwochabend. Rund 20 Gemeindemitglieder hatten sich im Pfarrheim St. Pankratius getroffen, um sich zum Thema Pastoraler Raum und die über Hintergründe der bistumsweiten Neuausrichtung zu informieren. Im weiteren Verlauf des Abends trugen sie ihre Wünsche, Anregungen und Sorgen zur geplanten Neuordnung der Kirchengemeinden vor. Diese sollen in die Arbeit des Pfarreirates einfließen.

Eigenständige Einheiten

Pfarrer Klaus Winkel betonte, dass mit der Gründung der Pastoralen Räume keine Fusion von Pfarreien verbunden sei. Die Pfarreien würden als eigenständige Einheiten bestehen bleiben. In den jeweiligen Pastoralen Räumen – im Bistum Münster soll es davon 45 geben – soll die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden auf freiwilliger Basis verstärkt werden. Dies vor allem wegen des Priestermangels, aber auch wegen der Entwicklung bei den Kirchenaustritten und den damit sinkenden Kirchensteuereinnahmen. Das Bistum gehe davon aus, dass es im Jahr 2030 pro Pastoralem Raum acht bis zehn Seelsorger geben werde, sagte Winkel.

Zur Vorbereitung des Pastoralen Raums Bocholt-Isselburg-Rhede soll es bis zum Spätsommer im Dekanat Bocholt eine Koordinierungsgruppe geben. André Laschet wird Koordinator im Pastoralen Raum Bocholt-Isselburg-Rhede.

Zahlen der Gemeinde

Pfarrer Winkel nannte einige Zahlen zur Entwicklung der Pfarrei St. Franziskus. Demnach sank die Zahl der Pfarreimitglieder von rund 5700 Gläubigen im Jahr 2008 auf rund 4800 Mitglieder im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Gottesdienstbesucher in allen vier Kirchen der Pfarrei sank sonntags von etwa 600 bis 700 Besuchern in früheren Jahren auf 350 Besucher im Jahr 2023. Eine Abwärtsbewegung der jährlichen Zahlen gebe es auch bei der Erstkommunion (von rund 60 auf jetzt 35 Kommunionkinder), bei der Firmung (von ehemals etwa 35 auf jetzt 10 Firmanden) und bei den Taufen (von rund 30 auf jetzt 20 Täuflinge). Habe es früher jährlich etwa 20 Kirchenaustritte gegeben, seien allein im vergangenen Jahr 90 Pfarreimitglieder aus der katholischen Kirche ausgetreten, sagte Winkel. Allerdings handele es sich bei einem Großteil der Personen um Menschen, die nicht mehr in Isselburg wohnen würden, fügte er hinzu.

Einrichtungen und Gruppen fortführen

Von den Besuchern der Pfarrversammlung wurde großer Wert darauf gelegt, kirchliche Einrichtungen und Gruppen wie zum Beispiel den Kirchenchor auch im Pastoralen Raum fortzuführen. Zudem sollte unbedingt ein Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. Gewünscht wurde in jeder Kirche mindestens eine Sonntagsmesse pro Monat und die Beibehaltung der Erstkommunion und Firmung in der jeweiligen Heimatgemeinde. Auch die Stärkung des Ehrenamtes, die Fortführung von Glaubensgesprächen und mehr Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Familien wurden vorgeschlagen.


Text/Foto: Theo Theissen, Bocholter-Borkener Volksblatt vom 19. April 2024