Fröhlicher Umzug in Isselburg

Der Kinderkarnevalszug am Samstag (1.3.) hat den Spaß zurückgebracht: Dank der Initiative der Kolpingsfamilie feierten rund 120 Teilnehmer ein buntes Fest.
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"Es kann nicht sein, dass es in Isselburg keinen Karneval mehr gibt", erklärte Karl-Michael Löhrmann, Mitglied der Isselburger Kolpingsfamilie. Damit stieß er bei weiteren Mitgliedern – darunter der Vorsitzende Berni Meyer und dessen Schwägerin Melanie auf offene Ohren. Gesagt – getan. So wurde ein kleiner Karnevalsumzug für Kinder organisiert. Am Samstag zogen so rund 120 Kinder und Erwachsene vom Pfarrheim am Münsterdeich über die Drengfurter Straße bis zum St. Elisabethhaus am Dierteweg.
"Es ist alles genehmigt und abgesichert", machte Karl-Michael Löhrmann deutlich. Das ging aus der mitgeführten Genehmigung des Kreis Borken hervor. Der Zug selbst wurde vorne mit einem Kleinbus mit Thomas Menning am Steuer angeführt. Am Ende sicherte das DRK den Zug ab. Die machten das übrigens freiwillig. "Wenn aber ein Einsatz kommt, müssen wir weg", hieß es von den Rot-Kreuzlern.
Hexen, Gespenster und Wasserdrachen
Die vielen Kinder waren teilweise sehr karnevalistisch gekleidet. Angemalte Gesichter und fantasievolle Kleidung machten den Umzug überaus bunt. Auch viele Eltern standen dem karnevalistischen Aussehen ihrer Kinder in nichts nach. Der kleine Matthews kam als Wasserdrache daher und Lacehle verkörperte eine Pokémon-Figur. Die kleine Fenia war als Hexe verkleidet. Mama Sonja sorgte als Gespenst für Gänsehaut und Papa Patrick stellte sich als Kreuzritter vor.
Der Prinzenwagen bestand aus einem Bollerwagen, in dem in verschiedenen Taschen das Wurfmaterial lagerte. Mit vollen Händen sorgte die die Mädels und der Gardist der Junior-Garde dafür, dass die Süßigkeiten unter die bunten Teilnehmer verteilt wurde.
Das optische und akustische Highlight führte Karl-Michael Löhrmann mit. Mit seiner Drehorgel sorgte er für rheinische Karnevalmelodien. "Ist ja auch kein Wunder, denn die Orgel hat einem verstorbenen Bekannten aus Köln gehört", erklärte Löhrmann und lacht dabei. Auch bei den Leuten, die den Zug vom Straßenrand aus beobachteten, löste die Orgel Interesse aus. Viele von den Zuschauern zeigten sich ebenfalls verkleidet.
Am Elisabethhaus endete der erste Kinderkarnevalszug mit Erwachsenenbeteiligung. Dort angekommen gab es nochmal reichlich Süßes aus dem Prinzenbollerwagen. Die Garde probte vor dem Eingang ihren Gardetanz. Den zeigte die Garde im Gemeinschaftsraum der Einrichtung zur Freude der Bewohner. Der Zug selbst löste sich auf.
Närrischer Neustart in Isselburg?
Karl-Michael Löhrmann zog ein positives Fazit. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Kinder und Erwachsene an dem Zug beteiligen", meinte Löhrmann. Vielleicht ist es ja ein Anfang dafür, dass sich der Karneval in Isselburg wieder neu entwickelt. "Der Karneval lebt, wenn auch aktuell nur im Kleinen. Aber es kann ja größer werden", resümierte Karl-Michael Löhrmann. Auch bei den Erwachsenen kam die Initiative der Kolpingsfamilie gut an. "Vor allem für die kleineren Kinder ist der Zug toll, weil es nicht so groß und so laut ist", erklärte eine Mutter. Und Dirk Trüpschuch hält einen Zug nur mit Fußgruppen ohnehin für schöner. "Das ist nicht gefährlich, kostet kein Geld und die Leute sind einfach näher dran", meinte der Isselburger.
Text/Foto: Frithjof Nowakewitz, Bocholter-Borkener Volksblatt vom 3. März 2025
