28.09.2025 23:00

Einmaliges Klangerlebnis in der Anholter Kirche

Schlusschor "Isselburg singt!"

Am 28. September 2025 verwandelte sich die Anholter Kirche in einen klingenden Ort der Begegnung: Sieben Chöre gaben ein eindrucksvolles Konzert unter dem Motto „Isselburg singt!" und zeigten, wie bunt und verbindend Chormusik wirken kann.

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Zum ersten Mal konzertierten alle Chöre aus der Stadt Isselburg gemeinsam. Zu Beginn spielte Organist Martin Boland die berühmte "Toccata d-moll" von Johann Sebastian Bach. Antje Jolink, Vorsitzende des Pankratiuschores und Bürgermeister Michael Carbanje begrüßten die fast 600 gekommenen Zuhörerinnen und Zuhörer in der vollbesetzten Pankratiuskirche.

Der gastgebende Chor St. Pankratius sang anschließend "Alleluja" von Gordon Young, "Dank sei dir, Herr" von Siegfried Ochs (früher Händel zugeschrieben) und "Jerusalem" von Stephen Adams und setzten damit einen passenden Auftakt. Die ambitionierten Sängerinnen und Sänger zeigten sich von der besten Seite und beeindruckten das Publikum mit ihrem Können.

Mit 13 Sängerinnen und Sängern folgte der evangelische Kirchenchor Isselburg. Selbstbewusst und überzeugend präsentierten sie eine kleine Kantate "Lobe den Herren" von Helmut Walcha. Die Herausforderung der großen Kirche war deutlich spürbar, doch die Stimmen fanden sich trotz der ungewohnten Akustik gut zurecht. Respektabel waren auch die beiden anderen Stücke "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet" von Carl Stein und "Wohl denen, die das wandeln" von Heinrich Schütz, alles a-cappella gesungen.

Der HeartChor aus Anholt zeigte sich mit über 30 Sängerinnen und Sängern von einer besonders gefühlvollen und warmen Seite, ohne an Präzision einzubüßen. Die Stimmen klangen ausgewogen und klar, die Arrangements konnten auch anspruchsvolle Berührungen setzen. Die Mischung aus Wärme ("You raise me up"), Genauigkeit ("Auf das, was da noch kommt")   und Groove ("If you want to sing out, sing out" machte den Vortrag zu einem greifbaren emotionalen Moment des Abends.

Der Chor Wert(h)voll präsentierte sich mit 41 Sängerinnen und Sängern als stärkster Chor des Abends mit kraftvollem Volumen und sicher beherrschter Dynamik. Chorleiterin Frauke Prooi begleitete am Piano und führte den Chor mühelos durch "Evermore" und "No!". Das ruhige Stück "The Rose" – begleitet von Streichern sorgte für Gänsehautfeeling. Das Publikum spürte, wie der Chor inhaltlich und klanglich ankam.

Klar und ausdrucksstark kam der Frauenchor St. Bartholomäus daher. Die rund 20 Sängerinnen boten klaren, ausdrucksstarken Vortrag und frischen Klang. "Kyrie" aus der Missa 4 You(th) von Tjark Baumann und "A New Alleluja" von Jay Althouse wirkten wie für den Chor geschrieben.Die Stimmen klangen sauber gebündelt. Bei "Dona nobis pacem" von Mary Lynn Lightfood schien es, dass Sängerinnen und Besucher zu einem gemeinsamen Atemrhythmus verschmelzen.

"Kleiner Chor, großer Klang!", mochte man dem Männerchor Dreifaltigkeit Schüttenstein zurufen. Drei Sänger fehlten, und auch die Dirigentin Andrea Hengefeld befand sich im Urlaub, doch trotzdem füllte der Männerchor Dreifaltigkeit mit seinen 9 (!) Sängern die große Kirche mit erstaunlicher Intensität. "Wir rocken das heute!", meinten die Männer im Vorfeld und behielten Wort: Das Ensemble zeigte, dass man sich mit einem kleinen Kollektiv durchaus mit größeren Männerensembles messen kann – publikumsnah, soverän und sauber intoniert präsentierten sie "Dona nobis pacem" und "Freude am Leben" von Otto Groll und "Dorfkind" von den Dorfrockern. Der begeisterte Applaus des Publikums war mehr als verdient.

Der Kirchenchor St. Peter und Paul mit seinen 20 Sängerinnen und Sängern überzeugte mit starker Stimmgewalt. Das Stück "Freuet euch allzeit" ließ Freude spüren, und auch die weiteren Stücke "O Herr, gib Frieden" und "Singe, wem Gesang gegeben" waren sauber abgestimmt und dynamisch angelegt. Bei "Möge die Straße" war das Publikum eingeladen mitzusingen.

Moderator Christian van Lent stellte alle Chöre kurz vor und führte mit Hintergrundinformationen gekonnt durchs Programm. Zwischendurch brachte Organist Martin Boland eine instrumentale Note ins Konzert: die Interpretation von "Let it be" von den Beatles in einer versierten Instrumentalversion und "Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader – mit Drumloop und eigenem Gesang, passend zum Konzertmotto und der verbindenden Idee der Veranstaltung.

Am Schluss bedankten sich Pastoren Jörg Vriesen und Klaus Winkel ausdrücklich bei Antje Jolink, ohne deren Engagement dieses Konzert nicht möglich gewesen wäre. Beide überreichten ihr unter dem Applaus aller Besucher einen großen Blumenstrauß. Die Organisatorin war überrascht und sichtlich bewegt.

Zum großen Finale versammelten sich alle sieben Chöre zu einem gigantischen Klangkörper. Unter dem gemeinsamen Dirigat von Sven Joosten sangen 180 Frauen und Männer "Gott aller Menschen" von Edward Elgar – ein bewegender Moment der Gemeinschaft, der noch lange im Gedächtnis nachklingen wird. Organist Martin Boland ließ die renovierte Seifert-Orgel in voller Pracht erklingen. Das Publikum zeigte sich begeistert von der Klangqualität und dem -volumen der Musiker und entließ die Sänger erst nach minutenlangem Applaus. Isselburg kann stolz auf seine Chöre sein!