27.12.2025 22:00

Chormusik zum Jahreswechsel

Kirchenchor St. Pankratius Anholt, Rücken der Sängerinnen und Sänger, Ansicht vom Portalfenster in die das Kirchenschiff

Mit festlicher Musik beschließt der Kirchenchor St. Pankratius das alte Jahr im Gottesdienst an Silvester um 17:00 Uhr in Anholt.

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In Musik und Gebet nehmen wir Abschied vom vergangenen Jahr und stellen das Kommende unter Gottes Segen.

Der Chor gestaltet den Gottesdienst mit einer abwechslungsreichen Auswahl geistlicher Musik aus verschiedenen Epochen und Traditionen. Zu hören ist unter anderem „Transeamus“. Dieses Werk entstand ursprünglich zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Schlesien als liturgi-sches Krippenspiel. Seine heutige Gestalt verdankt es Joseph Ignaz Schnabel (1767 – 1831), der das Stück für Chor und Orchester instrumentierte und im Breslauer Dom zur Aufführung brachte. Paul Blaschke, der letzte deutsche Domkapellmeister in Breslau, konnte 1945 – kurz vor dem Brand des Domes – die handschriftliche Partitur Schnabels aus der belagerten Stadt retten. Blaschke starb 1969 in Anholt.

Mit „Dank sei Dir, Herr“ erklingt ein besonders bekanntes geistliches Lied, das lange Zeit Georg Friedrich Händel zugeschrieben wurde. Tatsächlich stammt es von Siegfried Ochs (1858 – 1929), dem Gründer des Philharmonischen Chores Berlin und Professor an der Berliner Musikhochschule. Ochs veröffentlichte das Stück bewusst als Händel-Werk und fügte es so-gar in dessen Oratorium Israel in Egypt ein – eine gut gemachte Fälschung in der Musikgeschichte.

Einen ganz anderen Klangraum eröffnet das „Alleluja“ von Gordon Young (1919 – 1998). Der US-amerikanische Organist und Kirchenmusiker steht für die anglo-amerikanische Kirchen-musik des 20. Jahrhunderts: tonal, klar und zugleich wirkungsvoll. Die eingängige Melodik und der strahlende Aufbau machen dieses Stück besonders beliebt bei Chören und Hörenden gleichermaßen.

Abgerundet wird das Programm durch „Jerusalem“ von Stephen Adams (1841 – 1913). Der britische Organist und Komponist (eigentlich Michael Maybrick) war vor allem als Sänger durch seine Baritonstimme bekannt. In späteren Jahren war er Bürgermeister von Ryde. „Je-rusalem“ besticht durch seine lyrische Tiefe, ist stark melodisch, emotional und getragen von einem poetischen Text, der die sehnsüchtige Bitte nach Frieden eindrucksvoll zum Ausdruck bringt.