29.12.2025 08:00

Sternsinger starten mit Hindernissen

Start der Sternsingeraktion in Isselburg am 28.12.2025

Wegen eines Heizungsausfalls wurde der Aussendungsgottesdienst kurzerhand von der Kirche ins Pfarrheim verlegt. Trotz geringer Beteiligung sammeln die Sternsinger an mehreren Tagen für Bildungsprojekte.

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In der St.-Bartholomäus-Kirche in Isselburg ist am Sonntag, 28. Dezember, die Sternsinger-Aktion 2026 gestartet. Das diesjährige Thema lautet "Schule statt Fabrik". Damit soll der Blick auf Bildung als Weg aus der Ausbeutung und Kinderarbeit gerichtet werden. Mit dem eingesammelten Geld sollen in Bangladesch Projekte unterstützt werden, die Kindern Zugang zur Schule ermöglichen und Familien so stärken, dass Kinder nicht arbeiten müssen.

Um 11 Uhr fand der Aussendungsgottesdienst statt. Allerdings nicht in der St.-Bartholomäus-Kirche, sondern im angrenzenden Pfarrheim. Der Grund: Im Gotteshaus streikte die Heizung, sodass der Gottesdienst kurzerhand in das Pfarrheim verlegt werden musste. Dort versammelten sich rund 50 Teilnehmer.

Pfarrer Klaus Winkel stellte heraus, dass die Sternsinger nicht einfach nur Geld einsammeln. "Ihr bringt den Segen zu allen Häusern, vermittelt Freude und helft durch euren Einsatz anderen Kindern", machte der Pfarrer deutlich. Dabei stellte er die Wichtigkeit des Zusammenhaltes innerhalb der Familien heraus.

Im Verlauf des Gottesdienstes wurde die Kreide gesegnet, mit der das diesjährige Segenszeichen 20*C+M+B+26 an die Häuser geschrieben wird. Bewohner, die dies nicht wollen, bekommen das Segenszeichen in Schriftform. Die drei Buchstaben beziehen sich übrigens nicht auf die Namen der drei Heiligen Könige Caspar, Melchior und Balthasar, sondern auf Christus Mansionem Benedicat, was "Christus segne dieses Haus" bedeutet. Bei jedem Besuch sagen die Kinder an den Haustüren einzeln ein Gedicht auf. Abschließend sagen alle gemeinsam "Gott segne euch im neuen Jahr, das wünschen euch Caspar, Melchior und Balthasar".

Organsiert wurde die Isselburger Aktion in der Hauptsache von Georg Hakvoort, Birgit Hakvoort und Andrea Biermann. Dazu kamen dann noch einige Helferinnen und Helfer. "Leider haben sich nur neun Kinder für die Sternsingeraktion angemeldet und davon ist dann auch noch eines krank geworden", bedauerte Georg Hakvoort.

Aufgrund der geringen Teilnahme wurden zwei Gruppen gebildet, die nicht nur am Sonntag, sondern auch noch am Montag und möglicherweise auch noch am Dienstag – jeweils in Begleitung eines Erwachsenen - die Häuser in Alt-Isselburg besuchen. Bundesweit ist es die 68. Dreikönigsaktion. In Alt-Isselburg starteten die Sternsinger zum 47. Mal. In den Ortsteilen Anholt und Werth findet die Sternsingeraktion am kommenden Samstag, 3. Januar statt.

Kinderarbeit verhindern

In Bangladesch ist Kinderarbeit, auch wenn sie dort eigentlich gesetzlich verboten ist, noch immer Realität. Aufgrund der Tatsache, dass in dem Land viele Familien in großer Armut leben, müssen rund 1,8 Millionen Kinder arbeiten und so die Familie unterstützen. Für sie bleibt Bildung dann oftmals für nur ein unerreichbarer Traum. Deshalb, so heißt es auf der Website des Kindermissionswerks, stellt die Aktion des Dreikönigssingens 2026 das Thema Kinderarbeit in den Fokus und richtet den Blick nach Bangladesch.


Text/Foto: Frithjof Nowakewitz, Bocholter-Borkener Volksblatt vom 29. Dezember 2025